Als
diese heidnische Mutter zu Jesus kam und um Hilfe für ihre
Tochter, die besessen war, bat, sagte Jesus zu ihr: "Es ist
nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden
hinzuwerfen."
Damals
war es üblich für Juden die Heiden als Hunde, oder noch
schlimmer, als streunende Hunde zu bezeichnen. Aber Jesus
gebrauchte nicht das übliche Wort für Hund, sondern das für
Schoßhunde, oder die kleinen Hündchen im Hause.
Trotzdem
scheint es ein bisschen unhöflich, diese verzweifelte Mutter,
mit einem Schoßhund zu vergleichen. Aber es war nicht
so. Jesus setzte damit die innere Haltung dieser Mutter auf den
Prüfstand. Aber nicht weil er es wissen musste, sondern um sich
mehr Zeit für sie zu nehmen, und um seinen Jüngern was
Wichtiges beizubringen.
Die
eindringliche Antwort dieser Mutter war etwas unerwartet: "Ja,
Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem
Tisch ihrer Herren fallen." Sie willigte ein, mit einem
Hündchen verglichen zu werden. Sie akzeptierte die
Tatsache, dass der Messias zuerst für die Juden kommen
sollte. Sie erniedrigte sich zu dem Punkt, dass sie um ein paar
Krümel, die vom Tisch fallen, bettelte. Sie wusste, dass
schon die Brosamen der Macht des Messias in der Lage waren, ihre
Tochter von den bösen Mächten zu befreien.
Da
antwortete Jesus und sprach zu ihr: „O Frau, dein Glaube ist groß.
Dir geschehe, wie du willst!“ Und ihre Tochter war geheilt von
jener Stunde an.
Jesus
sah sie nicht an als eine heidnische Frau, nein, er sah sie an als
eine bedürftige Person in Not. Er sah ihrem Glauben und
antwortete auf ihre Bitte.
Es
gibt so viel was wir von dieser Mutter lernen können. Zuerst
ihre aufopfernde Liebe für ihre Tochter, dann auch ihre
Beharrlichkeit und Demut vor Jesus. Wenn wir in unseren Gebeten
so sehr auf unsere Anliegen beharren würden wie sie, nicht mit
Überheblichkeit, sondern mit einem zerbrochenen Herzen, würden
wir nicht zumindest von den Brosamen, die vom Tisch fallen, essen
dürfen? Wenn sie als Heidin die Krümel bekam, werden
wir, als Gotteskinder, nicht von den Köstlichkeiten des Königs
essen dürfen?
Mit
Dankbarkeit gegenüber Gott für unsere Mütter, wünschen
wir allen einen gesegneten Muttertag.