Wer von uns kennt schon den Wert der Stille? Wir leben in einer Zeit, in der Hasten und Jagen, Schaffen und wieder Schaffen uns ganz und gar gefangen nehmen wollen. Wir wollen etwas leisten, wollen produktiv arbeiten. Unsere Zeit soll ausgekauft werden. Einhalt und Stille deklarieren wir im Allgemeinen als Verlust.

Aber wo bleibt die Zeit der Stille? Wo findet der Mensch Augenblicke der inneren Sammlung? Überall, wohin man kommt, Stress und Zerreißproben der Nerven. Und du, der du Jesus Christus als deinen persönlichen Herrn und Erlöser kennst? Kennst du den Wert der Stille vor Gott? Du brauchst die Stille genauso wie die Luft zum Atmen. Du brauchst die Stille vor dem Wort Gottes. Du brauchst die Stille vor deinem Herrn und Retter Jesus Christus, damit er mit dir reden kann. Doch da sind Schwierigkeiten, Unruhe macht sich breit.

Aber auch in Schwierigkeiten brauchst du Stille! Ich weise besonders auf die Stille im Gebet hin. Die Bibel sagt: "Vertraue still dem Herrn und harre auf ihn!" Manche Menschen meinen, wenn sie ein Gebet zu Gott emporschicken, dann müsste Gott sofort das Gebet erhören und antworten. Oft tut er das auch, aber es geschieht nicht immer. Dann bist du enttäuscht, nicht wahr? Doch der Herr Jesus will sehen, ob du ihm wirklich vertraust. Er hält Ausschau, ob du mit ihm rechnest, oder ob du so handelst, wie Sara Abraham gegenüber. Gott hatte Abraham einen Sohn verheißen, doch sie bekamen keinen. Dann schlich sich Ungeduld ein. Sara handelte fleischlich. Sie beeinflusste ihren Mann Abraham so, dass er zu Hagar einging und sie ihm einen Sohn gebar. Und dieser Sohn Ismael machte viele, viele Schwierigkeiten. Er war nicht der Sohn des Segens. So ist es auch bei uns. Wenn wir nicht abwarten, unser Vertrauen nicht auf den Herrn allein setzen, handeln wir fleischlich und versuchen, ohne unseren Herrn zum Ziel zu kommen. Oft gelingt uns das auch, aber es ist ein Weg des Unsegens, und das Resultat entspricht nicht dem Willen Gottes. Abraham und Sara waren nicht still vor dem Herrn, sie harrten nicht aus, bis der Herr antwortete.

Warte still, er antwortet – dein Gott kommt nicht zu spät! In Klagelieder 3,26 stehen die Worte geschrieben: "Es ist gut, dass man still warte auf die Rettung des Herrn." Im Abwarten wird die Seele reif für das Einschreiten Gottes. Im wartenden Zustand fällt manches von deinem Leben ab, was dich hindert, Gott noch näher zu begegnen. Kannst du vor dem Herrn still sein? Vor dem Herrn still sein heißt abwarten, bis er die Rettung schenkt. Und die Rettung wird kommen. Darum sei in allen Nöten still, der Herr wird handeln! – Doch wie ist es, wenn die Wogen stärker werden? Wenn Nöte über uns hereinbrechen? Wenn wir nicht mehr ein noch aus wissen? In der Bibel stehen in Psalm 107 herrliche Worte, die mich schon oft getröstet haben. Es heißt da: "Er verwandelte den Sturm in Stille, es legten sich die Wellen. Da freuten sie sich, dass es still geworden war, und er führte sie in den ersehnten Hafen." Es gibt aber auch ein falsches Stillewerden, ein falsches Zufriedensein derer, die noch nicht errettet sind. Ob du zu jenen gehörst, die gleichgültig Schritt für Schritt dem ewigen Verlorensein entgegengehen? Darüber solltest du nicht still werden und dich einer falschen Selbstsicherheit hingeben. Dieses Stillewerden wird dich ins Verderben ziehen. Habe Mut, deinen inneren Zustand in der Stille vor dem Herrn zu betrachten. Bring dein Leben mit Gott in Ordnung. Denn in 1. Chronik 28,9 stehen die Worte geschrieben: "Der Herr erforscht alle Herzen und alles Gebilde der Gedanken kennt er." Darf ich dich einmal fragen, wie viel Zeit du dir für das Gebet nimmst, um ihn anzubeten, ihn zu preisen? Wie hoch schätzt du den Wert der Fürbitte ein?

Das Herz der Gläubigen ist oft so voller Unruhe. Kein Wunder, denn der Satan ist der Durcheinanderwerfer, der Menschenherzen provoziert, aufscheucht, herumhetzt. Deshalb pass auf, werde still vor dem Herrn. Satan hasst diese Augenblicke der Stille mehr als alles andere, denn in der Stille vor dem Herrn gewinnst du neue Kraft. Bei ihm findest du Frieden, Vergebung, Gewissheit und Freude. Und wenn du nun dem Herrn Jesus in der Stille begegnet bist, dann tritt mutig heraus, denn in Römer 10,9 sagt er dir: "Bekenne mit deinem Mund Jesus als deinen Herrn!" Schäme dich nicht! Folge ihm mit fröhlichem, glücklichem Herzen nach!

Dieses Traktat wurde von dem Missionswerk Werner Heukelbach erstellt.

Bild: Biblische- Ecards