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Helle Lichter in einer finstern Welt

Wie kein anderer hat Johannes in der Offenbarung alle rosa Hoffnungen weggewischt, als ob die Weltgeschichte sich doch langsam zum Guten wende. Die unheimliche Macht der Finsternis kann nur von Gott am Jüngsten Tag endgültig gestürzt werden. Bis dahin tobt sie sich immer wilder und ungestümer aus und reißt Gottes gute Schöpfung mit sich in die Feindschaft wider ihren Herrn.

Es war die Zeit der anbrechenden Christenverfolgungen, als Johannes diesen Satz niederschrieb. Die Behauptung ist kühn: „Die Finsternis vergeht!“ Er meinte, dies geschieht heute.

Mitten in den Katastrophen und Leiden einer seufzenden Menschheit leuchten helle Lichter. Man kann dieses Licht in Städten und Dörfern finden, auch in dem trostlosen Arbeitslager, in das Johannes um seines Glaubens willen verschleppt wurde.

Hell leuchtet das Licht der brüderlichen Liebe derer, die an Jesus glauben, mitten in der kalten Nacht.

Auch schon in den ersten Tagen der Gemeinde gab es unter Christen viele Spuren der Finsternis. Misstrauen und Streit, falsche Lehre und Ehrsucht können das Licht des Glaubens zum Erlöschen bringen.

Doch wo zwei oder drei beginnen, einander im Namen Jesu zu vergeben und sich zu lieben, scheint ein so helles Licht, dass die Macht der Finsternis zurückweichen muss. Diese Entdeckung muss immer wieder neu gemacht werden, wie in der brüderlichen Liebe der Jesusjünger ungeahnte stärkende Kraft eingeschlossen ist. Diese schwachen Leuchtfeuer, die in unseren Augen klein und unbedeutend scheinen, sind in Wirklichkeit stärker als alle Lüge und Gewalt.

Wir haben keine andere Waffe, mit der wir Leiden, Bedrängnis, Unrecht oder Tod zurückschlagen könnten, als allein das helle Licht Jesu, das sich in der liebevollen Gemeinschaft derer spiegelt, die ihm nachfolgen. Wo Brüder sich lieben, kann es nicht verlöschen. Ja, es wird sogar weit in eine finstere Welt hinausstrahlen und viele anlocken.

 

 

Friedefürst, lass deinen Frieden

stets in unsrer Mitte ruhn;

Liebe, lass uns nie ermüden,

deinen selgen Dienst zu tun.

Denn wie kann die Last auf Erden

und des Glaubens Ritterschaft

besser uns versüßet werden

als durch deiner Liebe Kraft?

 

 

 


Autor   Winrich Scheffbuch    Erscheinungsdatum:  8/31/2007 12:10 PM
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