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Was lehrt die Bibel

Kapitel 22

DEN WILLEN GOTTES ERKENNEN

 

Kapitel 22

DEN WILLEN GOTTES ERKENNEN

Wie erkennt ein Christ Gottes Willen für sein Leben? Daran sollte jedem Christen sehr gelegen sein. Wenn wir des Herrn Plan nicht kennen und befolgen, vertun wir unser Leben – und des Meisters "Recht so!" werden wir nicht zu hören bekommen. Die Schrift lehrt sehr nachdrücklich, dass Gott seinen Willen denen kundtut, die ihn tun wollen (Johannes 7,17). Dies ist ein Vorrecht, das für jeden Gläubigen eine selbstverständliche Erfahrung sein sollte (Römer 12,2).

Ob es um Klarheit für ein akutes Problem oder für eine Lebensentscheidung geht: es sind fünf Schritte, die es zu gehen gilt. Diese können wir wie folgt zusammenfassen: GIB DICH DEM HERRN HIN!; BEKENNE!; BETE!; STUDIERE DAS WORT!; WARTE!

A. SICH HINGEBEN heißt so viel, wie sich dem Herrn ganz zu überlassen. Es meint, persönliche Hoffnungen, Ambitionen und Wünsche zur Seite zu legen. Es bedeutet auch, Gottes Weg über alles andere zu stellen. Paulus tat dies, als er fragte: „Was willst du, das ich tun soll?“ Jesaja handelte ebenso, als er sagte: „Hier bin ich; sende mich!“ Und in 2. Chronik 17,16 lesen wir von Amasja, "der sich dem Herrn freiwillig zur Verfügung gestellt hatte".

B. BEKENNE! Wenn wir im Zentrum des Willens Gottes leben wollen, dann müssen wir alle verborgenen Sünden bekennen und lassen, denen wir bislang gehuldigt haben. Erinnern wir uns an die Worte des Psalmisten (Psalm 66,18):
„Wenn ich Unrechtes vorhätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören.“ Wir sollten auch unsere eigene Hilflosigkeit und Unfähigkeit bekennen und uns ganz auf Seine Kraft verlassen (Psalm 139,23.24). Wir sollen ferner Christus vor den Menschen bekennen (Apostelgeschichte 1,8).

C. BETE! Das heißt ganz einfach, dass wir regelmäßig vor den Herrn kommen und seine Leitung erbitten. Wir sollen ihn beim Wort nehmen und ihn bitten, an uns zu tun, wie er gesagt hat. Unser Gebet sollte stets Gottes Ehre als Hauptziel haben (Kolosser 1,9; 4,12).

D. STUDIERE DAS WORT! Nimm dir Zeit für Gottes Wort. Lies es betend und bitte Gott, zu dir zu sprechen. Lies es langsam, konzentriert und erwartungsvoll (2. Timotheus 3,15).

E. WARTE! Wenn Gott nicht sofort antwortet, dann warte (Psalm 62,5).
Wenn du um Weisung gebetet hast, und es kommt keine Antwort, dann will Gott, dass du weiter verharrst. Wenn du dem Herrn wirklich vertraust, dann besteht kein Anlass zu Eile. „Wer glaubt, der hastet nicht.“ (Jesaja 28,16). Gott tut uns seinen Willen auf verschiedene Weise kund. Er mag sich einer einzigen Mitteilungsweise oder des Zusammenwirkens mehrerer bedienen:

(1) Leitung durch die Bibel. Die Schrift gibt auf zweifache Weise Wegweisung. Zunächst untersagt sie gewisse Handlungsweisen. Wenn beispielsweise ein Christ um Weisung bittet, ob er ein ungläubiges Mädchen heiraten soll, kann er Gottes Antwort in 2. Korinther 6,14 finden.

Andererseits lenkt Gott uns durch Schriftworte zu einem bestimmten Handeln hin. Ein Vers, den Sie zuvor nie bewusst wahrgenommen haben, kann eine ganz neue Bedeutung für Sie gewinnen, indem er Ihnen die Antwort auf die Frage gibt, was Sie in der speziellen Situation tun sollen (Psalm 119,105).

(2) Wegweisung durch andere Gläubige. Es manchmal hilfreich, den Rat von reifen, geistlich gesinnten Christen zu suchen. Ihre Erfahrung und ihr Rat können junge Christen häufig davor bewahren, in eine Falle zu tappen (Hebräer 13,17).

(3) Wegweisung durch Umstände. Da Gott das gesamte Universum lenkt, kann er, wie es oft geschieht, vermittels Einwirkung auf unsere Lebensumstände (Fügung) seinen Willen kundtun. Ein Brief, eine E-Mail, eine Rundfunksendung oder eine Nachricht im Internet können genau zum rechten Zeitpunkt mit genau der benötigten Information kommen.

(4) Leitung durch den Heiligen Geist. Der Geist Gottes kann so auf unsere Überzeugungen, Wünsche und Neigungen einwirken, dass uns Gottes Wille klar wird. In solchen Fällen ist die Geistesleitung so unmissverständlich, dass ihre Zurückweisung Ungehorsam gleich käme (Apostelgeschichte 11,12; 16,6.7).

(5) Noch ein Wort. Wenn Gott Licht gibt, sollen wir darin wandeln (Apostelgeschichte 26,19). Stetige göttliche Führung ist nicht ohne stetige Befolgung möglich. Gehorsam ist die Grundlage für ein Leben echter Lebensfreude und bleibenden Wertes.


 

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