
„Ich habe keinen Menschen!“ Wo man auch hinkommt, überall stößt man auf einsame Menschen. Dabei lebt man in Wohnblocks, wo man von links und rechts durch die dünnen Wände die Nachbarn von nebenan hört. Auf den Straßen, in den Geschäften, überall Menschen! Und trotzdem sind viele einsam. Oder fühlen gerade wegen der Menschenmassen sich so viele allein?
Einsamkeit ist nicht zum Aushalten. Man braucht einen Menschen, mit dem man sich aussprechen kann. Einen, der mich versteht.
Doch wer so Einsamkeit kurieren will, heilt den Schaden nur oberflächlich. Was da in uns aufbricht, kann nicht einfach mit ein paar Kaffeekontakten befriedigt werden. Wie viele haben sich an andere Menschen hingehängt und wurden bitter enttäuscht.
Manche Bindung, die man in seiner Einsamkeit eingeht, ähnelt dem verlorenen Sohn, der sich an irgendeinen Bürger des Landes hinhängt. Als ob der ihm geben könnte, wonach er verlangt!
Lange Zeit lebte der junge Mann in der Täuschung, er könne sein Vaterhaus vergessen. War nicht alle hemmungslose Lust und Gier nach Befriedigung letztlich nur Heimweh? Einsamkeit ist die Hölle. Dorthin trieb ihn sein irregeleiteter Freiheitsdurst. Aber weil er das nicht aushalten konnte, verdingte er sich an einen Menschen, der ihm nichts geben konnte und dem er nichts bedeutete.
Ach diese Menschen! Wer kann jetzt nicht in das Klagelied einstimmen und von Enttäuschungen berichten? Dieser verlorene Sohn machte es anders. Er schlug nicht auf die andern ein. „Er schlug in sich.“ Er musste umkehren. „Ich muss mich aufmachen und zu meinem Vater gehen!“ erkannte er.
Niemand kennt uns so, niemand liebt uns so, wie der Vater, Gott selbst. Nur er kann unsere Sehnsucht stillen. Jesus stößt uns die Tür auf, die heim zum Vater führt. Niemand braucht mehr einsam und enttäuscht durchs Leben zu trotten. Wer heimkehrt zu Gott, seinem Vater, findet das Leben.
Freunde hab ich, die helfen in der Not,
sie waren gut und treu zu mir.
Doch was ich brauch, ist mehr als täglich Brot,
sag mir, wo soll ich hin, als Herr, zu dir?
Wo soll ich hin, o wohin soll ich gehn?
Wo ist die Zuflucht, Herr, als hier?
Du bist mein Trost, wirst ewig bei mir stehn.
Sag mir, wo soll ich hin, als Herr, zu dir?